Das Aufnehmen des Kontextes ist allerdings
eine einfache, beinahe mechanische Arbeit, die nur vorbereitende Bedeutung hat.
Die darauffolgende Herstellung eines „lesbaren Textes“, nämlich
die eigentliche Interpretation des Sachverhaltes, ist dagegen in der Regel eine
anspruchsvolle Aufgabe. Sie setzt Einfühlungsvermögen, Kombinationsfähigkeit,
Intuition, Welt- und Menschenkenntnisse und vor allem ein spezifisches Wissen
voraus, bei dem es ebensosehr auf ausgebreitete Kenntnisse wie auf eine gewisse
„Intelligence du Coeur“ ankommt. Alle diese Voraussetzungen, sogar
die letztgenannte inbegriffen, gelten für die Kunst des Herausfindens überhaupt.
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Es bedarf durchaus nicht eines sechsten Sinnes, um Sachverhalte verstehen zu
können. Aber es braucht mehr als geistlose Schemata, wie sie sich in vulgären
Schulbüchern finden oder sich fast stets unter dem Einfluss vorgefasster
Meinungen entwickeln. Die stereotype Auslegung von Sachverhalten ist abzulehnen;
gerechtfertigt sind nur spezifische, durch sorgfältige Kontextaufnahmen
eruierbare Bedeutungen. Auch wenn man eine grosse Erfahrung auf den jeweiligen
Gebieten besitzt, so ist man doch immer wieder genötigt, vor jedem Sachverhalt
sein Nichtwissen sich einzugestehen und, auf alle vorgefassten Meinungen verzichtend,
sich etwas gänzlich unerwartetes einzustellen.
Helixopædia – Betrachtweise
aus 12 bestimmten Blickwinkel, beinahe mechanische Arbeit, die nur vorbereitende
Bedeutung hat ... Die Kompensation die da findet statt ist eine Gegeneinanderhaltung
und Vergleichung verschiedener Daten oder Standpunkte, wodurch ein Ausgleich
oder eine Berichtigung entsteht. Z.B. Astrologie ist ein Traum von Astronomie
hinter der Kompensation verborgen ist. Es ist dies eine Art von (unvollzogener)
Entwicklungsvorgang in der Persönlichkeit der jeweiligen banalen Wissenschaft.
[Chemie-Alchemie, Mathematik – Numerologie, und andere meta-ta physikalische
(geleugnete) Beziehungen...]
2 z.B. Kunst der ärztlichen Diagnostik
alles frei nach C.G.Jung: „Vom Wesen der Träume“
Arnold Gehlen: "Aufgrund
seiner mangelhaften Instinktaustattung und Weltoffenheit steht der Mensch einer
ständigen
Überfülle an Eindrücken und Bezugssystem zu bestimmen."
dtv-Atlas zur Philosophie, München 1991
http://webengine.uboot.com/ :
Die Sieben Hermetischen Prinzipien [Kybalion]